In diesem, ersten Abschnitt wird in den Kapiteln 1 bis 15 eine Einführung in die Programmiersprache Ada gegeben. Dabei wird versucht, mit wenigen Vorgriffen die wesentlichen Konzepte der Sprache zu erläutern. Leider ist es nicht möglich, ganz ohne Vorgriffe auszukommen, was nicht weiter verwunderlich ist, wenn man bedenkt, daß eine Programmiersprache diesen Umfanges ein äußerst komplexes System darstellt.
Nach Lektüre dieses Abschnittes sollte der Leser die wesentlichen
Konzepte verstanden haben und in der Lage sein, das Reference Manual
für die Programmiersprache Ada [Ada95]
zu verstehen. Es ist übrigens sehr ratsam, das Reference Manual
nicht nur zu Rate zu ziehen, wenn bei der Programmierung eines
Programmes Probleme auftreten, sondern auch nach der Lektüre des
ersten Abschnittes, einen Blick hinein zu werfen. Dadurch kann
der Leser auch jene Lücken in der Beschreibung schließen, die dadurch
erzwungen wurden, daß Vorgriffe in diesen Unterlagen - wie bereits gesagt - vermieden wurden.
Die Sprache Ada erzwingt eine bestimmte Art der Programmierung oder legt sie zumindest nahe. Diese Art der Programmierung wird normalerweise als objekt-orientiertes Programmieren bezeichnet. Eine sehr gut geschriebene Zusammenfassung von objekt-orientierten Konzepten und einen Vergleich der bekanntesten objekt-orientierten und objekt-basierenden Sprachen (darunter auch Ada) findet man in [Boo91]. Eine Stufe über dem objekt-orientierten Programmieren findet man als Konzept den sogenannten objekt-orientierten Entwurf von Systemen. Wir werden aber im ersten Abschnitt ohne diese Konzepte das Auslangen finden. Erst im letzten Abschnitt iv (Programm- und System-Entwurf mit Ada) werden wir näher darauf eingehen.
Wir beginnen unsere Einführung mit der kurzen Darstellung der lexikalischen Einheiten und der Beschränkungen, der die vom Benutzer festlegbaren, benannten Einheiten unterliegen. Anschließend wenden wir uns den Typen, Klassen und Variablen zu. Die Kapitel über Ausdrücke, Anweisungen und Unterprogramme schließen den Teil ab, der auch von anderen höheren Programmiersprachen bekannt ist. Darauf erläutern wir, wie in Ada Fehlermeldungen behandelt werden, wie Module in Ada realisiert werden können und kommen dann zu den für Ada einzigartigen Sprachmitteln: generische Einheiten, Tasks, geschützte Objekte und Sprachkonstrukten, die maschinennahes Programmieren erleichtern. Außerdem wird die Anwendung objektorientierter Konzepte in Ada an Hand eines umfangreichen Beispiels vorgeführt und gezeigt wie Mehrfachvererbung in Ada realisiert werden kann.
Johann Blieberger