Die Entwicklung der Programmiersprache Ada wurde vom Verteidigungsministerium der USA, dem DoD (Department of Defense), Mitte der Siebzigerjahre
initiiert, als erkannt wurde, daß die Kosten für Software im Bereich des DoD die für Hardware bei weitem überstiegen. Außerdem war die Koordination der verschiedenen Software-Produkte ziemlich schwierig, da DoD-intern viele verschiedene höhere Programmiersprachen und zahlreiche Assemblersprachen in Verwendung waren. Eine Erhebung ergab, daß die meisten Software-Anwendungen den Automatisierungssystemen (embedded systems) als zugehörig anzusehen waren und folgende Eigenschaften hatten:
Für die Programmierung solcher Systeme sind unter anderen Sprachelemente erforderlich, die Unterstützung bieten für:
Eine weitere Untersuchung ergab, daß keine der zu dieser Zeit existierenden Programmiersprachen in der Lage war, alle Anforderungen zu erfüllen, die aus den obigen Eigenschaften der zu implementierenden Systeme folgen. Daher wurde ein Projekt ins Leben gerufen, das den Entwurf einer geeigneten Sprache zum Ziel hatte. Da man darauf bedacht war, keine Sprache zu schaffen, die nur innerhalb des DoD Verwendung findet, wurden alle führenden Firmen und Wissenschafter eingeladen, sich daran zu beteiligen. Das Result dieses mehrjährigen Prozesses war die Definition von Ada, so benannt nach Augusta Ada Byron, Countess of Lovelace,
Abbildung 0.1: Lady Ada, Countess of Lovelace
die Tochter des Dichters Lord Byron und Ehefrau von Charles Babbage , mit dem sie gemeinsam an der ,,difference and analytic engine`` arbeitete. Sie kann mit Fug und Recht als die erste Programmiererin gelten.
Es ist interessant anzumerken, daß die Programmiersprache Ada aus einem Entwurfsvorschlag hervorgegangen ist, der aus Europa kam. Ein Team der Firma Honeywell/Honeywell Bull unter der Leitung von Jean Ichbiah machte das Rennen.
Anfang 1995 trat eine Revision von Ada in Form eines neuen Standards in Kraft, die unter anderem objektorientierte Konzepte in Ada einführte.
Johann Blieberger